Bei leichtem bis mäßigem Übergewicht können wir mit dem Einsatz eines Magenballons effektiver abnehmen als mit Diät und Sport. Bei Patienten mit starkem Übergewicht und Angst vor der Operation oder zur Gewichtsreduzierung vor einer bariatrischen Operation können wir einen Magenballon auch präoperativ einsetzen.
Der Magenballon wird in der Endoskopie-Einheit unter Oberflächenanästhesie in etwa 20 Minuten eingesetzt. Wenige Stunden nach dem Eingriff sind wir wieder arbeitsfähig. Die Ballons sind resistent gegen Magensäure und Speisereste, können mit Luft oder Flüssigkeit aufgeblasen werden und verbleiben 6 bzw. 12 Monate im Magen. Nach 6 bzw. 12 Monaten muss der Magenballon in der Endoskopie-Einheit entfernt werden.
Der Zweck des Magenballons besteht darin, durch die Schwellung des Magens ein frühes Sättigungsgefühl zu erzeugen, die Nahrungsmenge in den Mahlzeiten zu reduzieren, die Magenentleerung zu verzögern und anschließend für eine Gewichtsabnahme zu sorgen. Nach dem Einsetzen des Magenballons kann es in den ersten 48–72 Stunden zu Übelkeit und Erbrechen kommen, dann gewöhnt sich unser Körper an den Ballon. Wir halten es für eine sehr zuverlässige Methode mit einer äußerst geringen Rate an Problemen nach dem Eingriff.
Wenn wir motiviert sind und uns an das Diätprogramm halten, können wir nach dem Magenballon-Eingriff durchschnittlich 17,8 bis 24,4 Kilo abnehmen. Der Gewichtsverlust kann je nach Alter, dem Vorhandensein zusätzlicher Erkrankungen und unserer Stoffwechselrate variieren. Obwohl der Magenballon kurzfristig (6–12 Monate) wirksam ist, besteht nach der Entfernung des Ballons das Risiko einer erneuten Gewichtszunahme.